225. Jubiläum»Gaarden ruft!« Mit diesem Aufruf begann einige Wochen vor dem Gildefest 1963 eine Einladung an alle Schützenvereine und Gilden des Norddeutschen Schützenbundes von 1860 e. V. sowie an alle sonstigen befreundeten Vereine und Organisationen. Die Vorbereitung für das Gildejubiläum lief auf Hochtouren. Seit Monaten war der gesamte Vorstand mit erheblichen Vorarbeiten beschäftigt, und viele Abende wurden geopfert, um dem bevorstehenden Fest einen würdigen Rahmen zu geben. All die großen und kleinen Sorgen, die auftraten und den Verantwortlichen so manches Kopfzerbrechen bereiteten, waren dann wie weggeblasen, als der Wettergott der Alten Gaardener Gilde am 24., 25., 26. und 27. Mai strahlenden Sonnenschein bescherte. Das Fest hatte viele Höhepunkte, das Schönste und alles Übertreffende aber war der großartige Festumzug am Sonntag mit drei Musikkorps, drei Spielmannszügen und einem Mädchen-Fanfarenzug. Mehr als 40 Abordnungen von Gilden, Schützen-, Turn-, Gesangs- und Trachtenvereinen beteiligten sich daran, begleitet von über 30 Fahnen- und Bannerträgern. Einen derartigen Ummarsch hatte Gaarden, ja selbst Kiel, seit dem letzten Kriege nicht erlebt. Die Organisation klappte reibungslos. Die Bevölkerung, insbesondere die Jugend, ging begeistert mit und von allen Seiten wurden dem Vorstand Dank und Anrekennung für diese Leistung ausgesprochen. Besondere Leistungen vollbrachte der Jubiläumskönig Albert Hof mit seiner Königin Annemarie. Was die zwei gemeinsam auf die Beine gestellt hatten, war großartig und bleibt unvergessen. Der Direktor der Holstenbrauerei, Calli Schulz, faßte seinen Dank spontan beim Gildefrühstück (es gab Damwildbraten) in einigen Versen zusammen:
IN MEMORIAM Die Gaardener Gilde
1. Seit ein paar hundert Jahren herrscht zu der Gildezeit alljährlich in Süd-Gaarden vier Tage Fröhlichkeit, und gleich am ersten Tage bringt man sich gut in Form, denn man trinkt manche Lage vom edlen Bier und Korn.
Refrain ... Wenn die Gaardener Gilde drei Tage regiert und vier Tage für Gaarden den Frohsinn proklamiert, ja, dann geht's bei alt und jung bis zum späten Abend rund, und man trinkt und lacht und singt und kommt in Schwung.
2. Die nächsten Gildetage bekämpft mit dem Gewehr man auf der Schießanlage den Gildevogel schwer. Der Gildevogel wehrt sich trotz wundgeschoss'ner Brust, bis ihn dann trifft ganz plötzlich der Gilde Königsschuß.
3. Am Gilde-Montagmorgen ist alles marschbereit. man hat die Alltagssorgen vertauscht mit Heiterkeit. Mit Marschmusik und Fahnen geht es, wie jedes Jahr, durch alle Gaard'ner Straßen zum Gilde-Königspaar.
4. Der König führt ins Gildezelt die Gilde dann zum Schmaus, und es dankt ihm die Gildewelt mit donnerndem Applaus. Und schäumend schlagen Wellen dann der Freude hoch empor, und einer steckt den andern an mit Frohsinn und Humor.
Die Festleitung setzte sich damals aus folgenden Gildebrüdern zusammen:
Empfang und Betreuung der Gäste und Ehrengäste: Arnold Reimer Oberst der Gilde Heinz Beetz Chef des Protokolls Wilhelm Stahl Ex-Majestät Gotthard Mörk Ex-Majestät Christian Berg Ex-Majestät
Finanzausschuß: Peter Böge Schatzmeister
Schriftleitung und Presse: Robert Sörnsen 1. Schriftführer
Hauptfestleitung: Otto Grüttner, Heinz Beetz, Robert Sörnsen
Fest- und Vergnügungsausschuß: Heinz Beetz, Willi Schäfer, Wilhelm Stahl, Gotthard Mörk, Otto Neumann, Alwin Morisse, Hermann Schwiemann, Hermann Brade, Max Kaufmann, Jochen Kreutzfeldt
Festumzug- und Gildemarschleitung: Otto Grüttner Rottmeister 1
Leitung des Kinderfestumzuges: Willi Schäfer Major
Schießausschuß: Hanspeter Biel, Willi Bichel, Robert Sörnsen
Schießleitung: Otto Grüttner, Hermann Biel, Otto Treder, Hanspeter Biel, Johannes Stark
Preisgericht: Otto Treder, Johannes Stark, Willi Bichel
Betreuung der Gildeschwestern: Heinz Beetz, Peter Böge, Gotthard Mörk |
|
|
Weiter zu "Die Jahre danach" |